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Fortsetzung
Weinbergschnecke (Helix pomatia) (1049): Salat und anderes wohlfeiles Grün wie Kohlblätter mit Ausnahme des Blaukrauts, ferner Brennessel, Löwenzahn, Spinat, Kerbel, Gartenkresse, Kürbis und seine Schalen, Gurken- und Kartoffelschalen, Kartoffelabfälle. Mit Kalkmilch bepinselte Bretter oder Kalkstein bei Massenzüchtung in Schneckengärten. Kalk besonders im Herbst nötig. Als Beikost auch Fallobst, Pilzreste, Fleischabfälle in Maßen, weiche, mürbe Knochen. (143).
Kleinere Helixarten: Salat, Grünzeug, Pilze, Obst, Beeren, tote Insekten zur Abwechslung. Haferflocken mit Milch befeuchtet.
Achatschnecken (Achatina): Salat, Obst, Möhren, geweichte Semmeln, Mehlkleister, Zwieback, Grünzeug wie für Weinbergschnecken und Kalk. Auch Bananen, Milchreis und Vitakalk (674).
Apfelschnecke (Ampullaria australis): Salat und anderes Grünzeug, junge Triebe (609), auch gekochte Möhren und Kartoffelschalen neben Kalk.
Kleine Landschnecken, (Bernsteinschnecke Succinea) und andere mehr: Gräser und Kräuter, Wasserhahnenfuß, feuchte Haferflocken, Entengrütze. Pilzbefallener Huflattich, Schafgarbe mit Mehltau.
Nacktschnecken (Arion und Verwandte): Obst, auch angefault, Pilze, Laub, Tomaten (873), Salat, kleine Kadaver, Kot. Kleine Arten auch Algen- und Schimmelrasen an Kalksteinen, Moospolster mit Detritus, Salat, Kürbis.
Limax auch Kartoffelscheiben (872).
Raubschnecken (Daudebardia, Testacella): Regenwürmer, kleine Schnecken ersatzweise auch frisch gehäutete Mehlwürmer.
Schlamm- und Posthornschnecken (Limnaea, Planorbis): Wasserpflanzen, Wasserpest, Entengrütze, Salat, Algen besonders von den Glaswänden der Aquarien, Fleischteilchen und kleine Kadaver. Anfallen kleiner Fische ist mehr oder weniger Gefangenschaftswirkung.
Sumpfdeckelschnecke (Vivipara): Zersetzliche Substanzen, Wasserpflanzen Salat, angefaultes Laub und Gezweig. Ebenso Deckelschnecken (Melanopsis (550).
[MAYLAND 1979]: Meeres-Gehäuseschnecken: sind leider nicht alle "schön", sondern manche auch ziemliche Räuber. Oft stehen sie auch selbst auf der Beuteliste von Kofferfischen, Kugelfischen, Krabben, Tintenfischen. Alle von [MAYLAND 1979] vorgestellten Arten sind prinzipiell in Aquarien haltbar, können aber auch mal "aus der Reihe tanzen".
[MAYLAND 1979]: Porzellanschnecken (Cypraea): Algen, Fleisch, wobei Algen den wesentlichen Anteil bilden. Die gezielte Verfütterung kleinerer Muschelfleisch-Stücke läßt erkennen, ob das Tier Appetit auf Fleisch hat oder nicht. Die größeren Arten erreichen eine Gehäuselänge von 10 cm, C. diluculum wird nur 2 cm lang.
[MAYLAND 1979]: Konus- oder Kegelschnecken (Conidae / Gattung Conus): ca. 400 Arten, unter denen es auch Riesen von 30 cm gibt. Kegelschnecken haben zum Beutemachen eins der schnellsten Nervengifte im Tierreich zur Verfügung und können, wenn sie mit der bloßen Hand angefaßt werden, ihren Giftstachel aus dem spitzen Ende des Gehäuses abschießen. Nur im Jugendstadium als Pfleglinge im Aquarium geeignet, räuberisch. Fütterung älterer Exemplare mit lebenden Kleinfischen u.ä.
[MAYLAND 1979]: Olivenschnecken (Volutacea / Olividae / Gattung Oliva): räuberisch, man kann ihren Appetit mit gezielter Muschelfleischfütterung jedoch in für die Mitbewohner erträglichen Grenzen halten. Leben hauptsächlich im Boden verborgen.
[MAYLAND 1979]: Mitraschnecken (Volutacea / / Mitra): suchen mit einem langen Rüssel im Sand nach Würmern und Weichtieren. Während sie sich durch's Sediment wühlen, strecken sie ihren Atemsipho aus dem Sand heraus.
Kugelschnecken (Acera): Faules Seegras, Fischfleisch in Fasern.
Blasenschnecken (Bulla): Meeresschnecken und -muscheln, Fischfleisch in Fasern, Austernfleisch.
Seehase (Aplysia) und Pleurobranchaea: Miesmuschel-, Krebs- und Seefischfleisch.
Faden- und Bäumchenschnecken (Aeolis, Doris, Dendronotus und Verwandte): Wie vorige, dazu für kleinere Arten auch Algen und in Seewasser eingeweichte, mürbe Kohlstrünke.
Tethys: Auch Fischbrut und kleinste Jungfische, auch an Seewasser gewöhnte kleine Guppies.
Uferschnecken (Litorina und Verwandte): Algenbewuchs der Felsen und natürlicher Detritus.
Tritonshörner (Tritonidae) und Tonnenschnecken (Doliolidae): Verzehrer von Stachelhäutern, besonders Seesternen. Als Ersatz Seefisch und Miesmuschelfleisch in kleinsten Mengen.
Stachel- und Reusenschnecken (Murex, Nassa): Seefischstücke und Seesterne. Als Notbehelf Mahlfleisch.
[MAYLAND 1979]: Murex-Arten leben tags im Sand vergraben und kommen erst nachts heraus. Werden oftmals unbemerkt in Seewasser-Aquarien eingeschleppt und kaum bemerkt. Große Exemplare leben von Röhrenwürmern und diversen Stachelhäutern.
Veilchenschnecken (Janthina): Seesterne, Fisch- und Muschelfleisch, kleine Meeresschnecken und Hohltiere (Medusen, Polypen). Ernährung ohne entsprechende Umgewöhnung, daher nur an Meeresstationen dauernd durchführbar. So ist auch die von Hohltieren des freien Ozeans lebende Glaucus radiatus höchstens in Meeresstationen vorübergehend haltbar.
Wurmschnecken ( Vermetidae): Feingeschabtes Fleisch, Fischfleisch.
Flügelschnecken (Pteropoda): Kleine Planktontiere: Garnelen, Jungfische, als Ersatz Fisch- und Muschelfleisch.
Kielfüßler (Heteropoda): Lebende Muscheln, die angebohrt werden.
Käferschnecken (Amphineura): Algen und pflanzlicher Überzug an Felsen, tierische Kleinlebewesen, geschabte Daphnien, Muschelfleisch. Auch kleine Mengen gehackte Enchyträen als Ersatz.
Wellhorn (Buccinum): Lebende Muscheln, welche angefressen werden. Freßlust und Gedeihen nur bei gleichbleibender, niedriger Temperatur (519).
[MAYLAND 1979]: Nacktkiemer, Nudibranchiata: lassen sich kaum halten, weil sie meist Nahrungsspezialisten sind und Ersatznahrung nur selten annehmen.
[MAYLAND 1979]: Meeresmuscheln allesamt Filtrierer, die Plankton und Detritus ausfiltern.
[MAYLAND 1979]: Feilen- und Kammuscheln (Limidae: Lima, Pectenidae: Pecten) halten sich nur begrenzt. Natürliche Feinde: Kissen- und Plattenseesterne, einige Fische, einige Schneckenarten und Tintenfische. Lima muss individuell gefüttert werden, wobei der Futterbrei mit Hefe und Schwebealgen durchsetzt und sehr fein zermahlen sein soll. Störungen sind tödlich, und bei gewissenhafter Pflege halten sie über ein Jahr aus.
[MAYLAND 1979]: Riesen- oder Mördermuscheln (Tridacnidae: Tridacna): Alttiere zu groß für Aquarienhaltung, Jungtiere feinstes Futter und wegen der symbiotischen Algen einen möglichst hellen Standort. Futter wie Lima, zusätzlich tiefgefrorenes Plankton, was vor Verfütterung komplett aufgetaut sein muß. Herzmuscheln (Tridacnidae: Cardium) noch empfindlicher. Tragen meist schon beim Transport Schäden davon und müssen bei Anlegen strenger Maßstäbe als "für die Haltung ungeeignet" eingestuft werden.
[MAYLAND 1979]: Huf- oder Gienmuscheln (Chama): leben in freier Natur an Felswänden angewachsen. Fütterung wie vorige Arten.
Das Gros der Salz- wie auch Süßwassermuscheln, etwa Miesmuschel (Mytilus), Austern (Ostrea), Kammuscheln (Pecten), Teich- und Flußmuscheln (Anodonta, Unio), Flußperlmuscheln (Margarita) lebt von Detritus, der nur im frischen, natürlichen Biotop vorhanden ist. Detritus und Infusorien aus gezüchtetem Infusorienrasen können dem Wasser zugesetzt werden, auch Futterreste und Exkremente anderer Tiere reichern das Wasser entsprechend an. Eine Fütterung im eigentlichen Sinne entfällt.
Spezialfresser sind die Bohrmuscheln (Pholas) die entsprechendes, weiches Gestein mit Algenrasen und Detritus benötigen, und der Schiffsbohrwurm (Teredo), der in Seewasser eingewässertes Holz zerbohrt. Als ein gewisser Ersatz für das mitunter leicht verderbliche Muschelfleisch wird auch Biomin (634) für Seewasseraquarien empfohlen.
[MAYLAND 1979]: Kopffüßer (Cephalopoda): können dank ihres Gebisses beinahe alles fressen, was sich im gleichen Becken aufhält. Haben einen hohen Sauerstoffbedarf, was bei längeren Transporten problematisch werden kann. Benötigen einen höhlenartigen Unterschlupf, Fütterung mit frischen oder völlig aufgetauten Miesmuscheln, außerdem Krabben, Garnelen, Fisch, Muskelfleisch von Warmblütern. Herz muß in feine Streifen zerschnitten werden.
[MAYLAND 1979]: Kalmare und Sepia-Arten (Decabranchia): tragen innerlich
eine stabile Sepiaschale (Schulp). Können bei der Eingewöhnung
Schwierigkeiten machen, verfärben nicht nur bei Aufregung schnell
das ganze Wasser mit ihrer "Tinte", sondern starten bei Panikauch
mal per Rückstoß-Prinzip so durch, dass die an die Scheibe stoßen
und der Schulp sich durch die Außenhaut bohrt, was schlecht heilt.
Beispielarten: Sepia officinalis, Zwergsepia Sepia rondeleti
Tintenfische und Kraken (Octobranchia): besitzen keinen stabilisierenden
Schulp. Manche Arten sind giftig und beißen dazu gerne: z.B. die
Gattung Hapalochlaena (Blauringeloctopus, H. maculosa). Octopus-Arten lernen
sehr schnell, ungesicherte Abdeckscheiben wegzuschieben und besitzen ein
3D-Sehvermögen. Octopus vulgaris ist der am häufigsten gepflegte.
Alle Tintenfische sind Räuber, die je nach Art und Größe Krebse, Krabben, Garnelen, Muschelfleisch, Fische oder Teile von solchen bekommen. Rohes Fleisch kann auch mit Krebssaft oder Fischen durchmengt werden.
Die Kraken (Octopus) fressen besonders Strandkrabben und Schwimmkrabben (441), im Winter ersatzweise Flußkrebse, auch tote Fische. Lebendfütterung auf die Dauer vorzuziehen.
Eledonearten: Besonders auch Garnelen und kleine Krabben.
Ein Octopus fraß hintereinander: 15 Krabben, 4 Eledone, in 24 Stunden: 27 Krabben. Am besten setzt man eine ganze Reihe Futtertiere in das Becken zur Auswahl ein (442).
Kleinste, insbesondere Plankton fressende Arten können neben kleinsten Planktonorganismen ersatzweise feingeschabtes Seefisch- oder Schneckenfleisch erhalten, Bartmannsches Fischfutter oder Piscidin. Froschfleisch als Ersatz, aber nicht Kröten (917). Doch ist diese Nahrung aus Naturschutzgründen unerfreulich und mindestens für Seetiere unbiologisch. Seßhafte Tiere besonders sparsam füttern.
Süßwasserpolypen (Hydra und andere): Kleinste eventuell gehackte Enchyträen, Essigälchen und andere kleine Würmer, Wasserflöhe. Verabreichung von Eikrümeln oder Fleischbröseln sollte als unbiologisch zugunsten natürlicher Beutetiere unterbleiben. Längeres Fasten möglich. Ausmerzung in Aquarien daher kaum durch Aushungern, sondern nur durch Roßkastanien und anschließenden Wasserwechsel (533).
Marine Hohltiere: Je nach Größe gibt man kleine Krebschen, wenn möglich Meereskrebschen, kleinere oder größere Fische beziehungsweise Fischstücke. Festsitzende Arten beziehungsweise Entwicklungsstadien können mittels Stäbchen mit Fisch- und Schneckenfleisch gefüttert werden, soweit sie nicht nur Plankton annehmen. Auch an Seewasser gewöhnte junge oder erwachsene Guppies je nach Größe der Art. Regenwürmer manchmal unzuträglich, ebenso Kaulquappen. Marine Beute stets vorzuziehen.
Marine Aktinien (Anemone und andere) bekommen Uferschnecken, Muschelfleisch, kleine Krabben (516). Insekten, Regen- und Mehlwürmer sind ebenso wie Säugetierfleisch unbiologisch und nur Ersatz.
Wachsrose (Anemone sulcata): Muschelfleisch, Fischfleisch, kleinste Guppies. Keine Überfütterung vornehmen: 2 mal wöchentlich ein hanfkorngroßes Stückchen genügt (597). Ähnlich Tealia und andere mehr.
Zylinderseerose (Cerianthus): Muschelfleisch, Regenwürmer, Enchyträen, Mückenlarven (621).
Riesenanemone (Stoichactis): Schwimmgarnelen, kein Fleisch oder Muschelfleisch (621).
Glas-Seerose (Aiptasia): Neben kleinsten Fisch- oder Muschelfleischstücken auch Herz und Leber, Kleinstwürmer und gemahlenes Garnelenschrot als Brei (1181).
Seefedern (Pennatula): Gehackte Krebse, geschnittenes Muschelfleisch, gemahlene Seefische, Daphnien, Regenwürmer, Enchyträen. Mistbeetregenwürmer manchmal unzuträglich, von Kaulquappen solche der Kröten. Am besten stets Beköstigung mit Meerestieren.
Rippenquallen (Ctenophora): Kleine Krebstiere, kleine Fische, Planktontiere von möglichst geringer Größe.
Quallen wie Kompaßqualle (Chrysaora), Ohrenquallen (Aurelia), Haarqualle (Cyanea) und andere mehr: Kleine Planktonorganismen des freien Meeres, dazu kleine Fische und schwimmende Garnelen, Tiere die von den Wurzelquallen (Rhizostomata) nur ausgesogen werden. Trotz der Möglichkeiten naturgemäßer Fütterung ist Haltung besonders im Binnenlandaquarium nur kurze Zeit möglich. Das gleiche gilt für die ähnlich zu fütternden Staatsquallen (Siphonophora) und andere.
[Mayland 79] Unterklasse Hexacorallia: See-Anemonen am besten
ohne die Symbiosefische halten, weil diese im Aquarium oft zu groß
für die Anemone sind. Seeanemonen ernähren sich in freier Natur
von Plankton, die in Gefangenschaft zwar eine Zeitlang Ersatznahrung annehmen,
die Nahrungsaufnahme aber mehr und mehr einschränken. Der von vielen
Aquarianern gerühmte Mix aus verschiedensten Futtertieren mit Hefe
und Algenmehl wird irgendwann abgelehnt. Größere Futterbrocken
werden erst gierig angenommen, aber nach kurzer Zeit unverdaut wieder ausgeschieden.
Die Tiere schrumpfen aufgrund der Mangelernährung und schaffen meist
nicht länger als 2 Jahre (Stoichactis-Arten). Tagsüber brauchen
sie viel mehr Licht als der Aquarianer ihnen bieten kann, damit die symbiotisch
lebenden (und ihnen u.a. die Farbe gebenden) Algen (Zooxanthellen) in ihrem
Gewebe nicht absterben. Nachts breiten sie dann die Tentakeln aus, um Futter
zu erbeuten. Tiere ohne Zooxanthellen verblassen zu einer beige-weißen
Farbe.
Bei der Haltung sind auch Wassertemperatur und Salzgehalt an den natürlichen
Lebensraum anzupassen, Nordseetiere müssen z.B. im Sommer gekühltes
Wasser haben.
Zylinderrosen (Ceriantharia) bauen sich eine im Boden eingegrabene
Röhre aus Sand und Schleim, in die sie sich vollständig zurückziehen
können. Das Futter erbeuten sie nachts (Plankton), sie mögen
keine starke Strömung. Tagsüber werden auch Kleinkrebse gefangen.
Fütterung mit gefriergetrockneten Shrimps (ausgewachsene Artemien),
Stückchen Muschelfleisch, kleineren Regenwürmern, Futtertabletten
(Tetratips), die auf die Mundscheibe sinken müssen, ohne daß
die Pinzette die Tentakeln berührt. Temperatur des Wassers maximal
25°C, besser weniger.
Riffbildende Steinkorallen (Scleractinia): wegen der natürlichen
Bedingungen im Lebensraum (sonnendurchflutetes, sauerstoffreiches Wasser,
das einen regelmäßigen Wechsel durch die Gezeiten erfährt)
sehr schwierig im Aquarium zu halten. In Gefangenschaft sehr viel Licht,
gleichmäßige aber nicht zu starke Strömung und hoher Sauerstoffeintrag,
monatlich ein gleichmäßiger Teilwasserwechsel, keine Fische
als Gesellschaft, um die Nitratanreicherung nicht zu beschleunigen. Wegen
des Kalkbedürfnisses muß die Karbonathärte im Wasser hoch
sein. Veralgung tötet die Kolonien ab. Natürliche Nahrung Plankton,
bei kleinsten Polypen als Ersatz Artemia-Larven, bei größeren
Arten auch zerriebenes Muschelfleisch mit Zusatz von Backhefe und pulverisierten
gefriergetrockneten Shrimps oder fein zerstoßenen Tetratips als Schwebefutter
reichen. Hierbei den Filter für mindestens eine Stunde abschalten.
Pilzkorallen (Fungites) lassen sich auch gut mit etwas größeren
Stücken und kleinsten Regenwürmern füttern, auch Mysis,
Garnelen, Flohkrebse und kleinere Stücke Muschelfleisch. Benötigen
weiter einen Sandboden und vertragen keine Schmieralgen, geringer Bestand
von Blattalgen wie Caulerpa wird aber vertragen. Baum- und Sternkorallen
Planktonfresser, die früher oder später im Aquarium verhungern.
Krustenanemonen (Zoantharia) etwas robuster, greifen außer
Feinstfutter auch Artemien, Wasserflöhe usw. Gezielte Fütterung
mit Hilfe einer Pipette und Salinenkrebslarven.
Octocorallia (Achtstrahlige Blumentiere): allesamt nicht leicht
zu halten; Leder- und Weichkorallen findet man nur in den Becken
einiger Raritätensammler. Mittelmeerart: Meerhand (Alcyonium).
Sarcophyton kann recht ausdauernd sein, verträgt aber Störungen
(z.B. zu schnellen Wasserwechsel) nicht. Alle Arten am besten in Aquarien
ohne Fischbesatz, Vergesellschaftung mit wenig oder nicht nesselnden Hohltieren
möglich, auch besondere Garnelen und Kleinkrebse, die die Umgebung
der Korallen sauber halten. Gorgonien (Fächer-/Horn/-Rindenkorallen)
fischen nachts aus dem Planktonstrom ihr Futter, besonders fein zerriebenes
Futter gezielt mit der Pipette bei abgeschalteter Pumpe neben die Kolonien
geben. Veralgung der Kolonien muß wie bei den Steinkorallen unter
allen Umständen vermieden werden. Mittelmeerart: Corallium rubrum,
Edelkoralle. Einige "robustere" Vertreter sind die Seepeitschen
Eugorgia rubens und Paramuricea placomus, sie müssen allerdings
an strömungsreichen Stellen im Becken plaziert werden. Auch die gröber
verästelte Siphonogorgia pallida ist relativ gut haltbar.
Die Stachelhäuter sind ausschließlich Meerestiere. Fütterung mit Süßwassertieren (kleine Fische, Schneckenfleisch) sollte nur als Notbehelf erfolgen. Seefische und Meeresmollusken (besonders Miesmuscheln) sind zweckmäßiger. Futtertiere sind eventuell an Seewasser zu gewöhnen, entsprechende Pflanzenstoffe in Seewasser einzuwässern.
[MAYLAND 1979]: Echinodermen sind an ihren Saugfüßen empfindlich, man sollte sie also weder von ihrer Unterlage losreißen noch mit ständig an ihnen zupfenden Fischen (wie die Chaetodontidae) vergesellschaften. Igel-, Koffer-, Kugel- und Papageifische knacken Seeigel, Drückerfische drehen sie auf den Rücken und beißen in die weiche Unterseite. Umsetzen von Seeigeln grundsätzlich nur mit einem Einmachglas o.ä. Gefäß, um Verletzungsgefahr zu vermeiden.
Haarsterne (Crinoidea): Lebende und tote, absinkende Kleintiere. Auf die Dauer ist natürliches, erneuertes Seewasser erforderlich.
[MAYLAND 1979]: Planktonfresser, die nachts mit ihren gefiederten Armen das teilweise mikroskopisch feine Futter aus dem Wasser zu fangen versuchen. Sie lieben weiche Wasserbewegung, und man sollte sie mit dem Futter, das bei Muscheln angegeben ist, individuell zu füttern versuchen. Haarstene wandern nicht auf Saugfüßchen, sondern stelzen auf ihren ganzen Armen, und schwimmen auch durch Auf- und Abschlagen der Arme
Rosenroter Haarstern (Antedon rosaceus) und Verwandte: Auch feingeschnittener Tang (Seesalat, Ulva) Salatsaft, Möhren- und Kohlsaft, alle 2 Wochen mit etwas Miesmuschelbrühe übergießen (449). Auch Überguß von gequirlter Fischmilch und geschabtem Rogen, und gekochte, geschabte Kohlstrünke mit Heringsmilch eingewässert.
Seewalzen (Holothuria): Filterung von Seesand und Bodenschlick auf kleinste Organismen und Detritus, daher auch Anreicherung dieses Mediums mit Mahlfleisch und gemahlenem Seefisch. Tentakeltragende Arten nehmen derartige Schwebstoffe direkt aus dem Wasser auf und können entsprechend auch mit Tropfpipette gefüttert werden.
Seegurke (Cucumaria): Auch Fütterung mit abgestorbenen Wasserflöhen und faulenden Grünalgen (449).
[MAYLAND 1979]: Cucumaria-Arten halten in einem größeren Becken auch ohne eigene Fütterung gut aus.
Eßbarer Seeigel und Strandseeigel (Echinus esculentus, Perechinus): Ringelwürmer und Teile von solchen, Krebs-, Krabben- und Miesmuschelfleisch, Seefische. Als Ersatz auch Mückenlarven und fein geschnittener, zarter Salat.
Lanzenseeigel (Cidoris): Seeschwämme, aber auch Fischfleisch, Würmer, gehackte Krebse, Miesmuschelfleisch, als Ersatz auch Süßwassermuscheln, zum Beispiel Dreissena.
Steinseeigel (Paracentrotus): Algen, tote Kleintiere, zum Beispiel Würmer, dazu weiches mürbes Seegestein, dessen Algenbewuchs abgeweidet wird. Fütterung auch mit Orangeschwämmen (Suberites), doch kann als wirtschaftlicherer Ersatz auch geschnittenes Salatmark und Blättersalat (452) gegeben werden.
Seesterne und Schlangensterne (Asteroidea, Ophiuroidea): Seemuscheln und -schnecken, insbesondere auch tote mit klaffender Schale und angebrochen gereichte Miesmuscheln, Krabben. Krebs- und Fischfleisch. Um diese Bissen am Boden bieten zu können, beschwert man sie eventuell mit Steinen. Arten der warmen Meere bekommen ihre Nahrung grundsätzlich nur entsprechend temperiert und niemals direkt aus dem kalten Wasser oder gar aus dem Kühlschrank.
[MAYLAND 1979]: Seesterne sind grundsätzlich in räuberische und nicht (oder fast nicht) räuberische zu unterschieden. Zu den räuberischen gehören die Astropectinidae (Kammsterne), Oreasteridae (Kissensterne) und Acanthasteridae (Dornenkronen). Überwiegend von Algen, Mikrofauna und Detritus ernähren sich die Linckiidae. Besonders die räuberischen Arten können ihren Magen ausstülpen und größere Beutetiere, nachdem sie sie einmal am Fortlaufen gehindert haben, einsaugen oder sogar gleich außerhalb des Körpers verdauuen.
[MAYLAND 1979]: Linckiidae (Linckia, Ophidiaster, Leiaster, Nardoa, Fromia) benötigen in alteingerichteten Becken kein zusätzliches Futter, da ihnen dort der Detritus und die Mikrofauna und -Flora ausreicht. Man kann ab und zu eine Futtertablette anbieten.
[MAYLAND 1979]: Kissensterne (Pentaceraster, Protoreaster, Choriaster, Oreaster, Culcita) nehmen Muschel- und Fischfleisch, auch ganze lebende Miesmuscheln, und sogar Futtertabletten.
[MAYLAND 1979]: Die Dornenkrone (Acanthaster planci) ist giftig und ernährt sich von Korallenpolypen.
[MAYLAND 1979]: Zangensterne (Ordnung Forcipulata) und Kammsterne (Astropectinidae) leben ebenfalls stark räuberisch und überfallen ihre Beute regelrecht.
[MAYLAND 1979]: Schlangensterne (Ophiuridae: Ophioderma, Ophiomyxa) leben tagsüber versteckt und suchen bei Nacht am Boden nach unterschiedlicher fleischlicher Kost. Wenn man ihren Versteckort kennt, kann man sie gezielt mit kleinen Futterstückchen herauslocken. Bei individueller Zusatzfütterung vergreifen sie sich nur selten an kleineren Muscheln oder Seeigeln.
[MAYLAND 1979]: Seeigel sind meistens abhängig von reichlichem Algenbewuchs, wobei die kurzbleibenden Arten an Steinen und Aquariumswänden regelrecht abgeerntet werden. Ein alteingerichtetes Becken mit reichlich Algen ist also absolute Vorbedingung zur Haltung. Manche Arten haben Giftdrüsen. Bei Vorhandensein von ausreichend Licht und Luft und bei Abwesenheit von Feinden halten Seeigel lange aus.
[MAYLAND 1979]: Diademseeigel (Aulodonta, Diadematidae: Diadema) neben Algen gelegentlich Muschelfleisch oder eine tote Futtergarnele. Klettern auch an Aquarienwänden hoch.
[MAYLAND 1979]: Lanzenseeigel (Cidaroidae, Cidariidae: Eucidaris, Ctenocidaris, Prionocidaris, Dorocidaris) bleiben immer im Schutz der Felsregion. Ab und zu totes Fleischfutter wird gerne angenommen.
[MAYLAND 1979]: Langstachler (Arbacidae: Arbacia) leben in der Brandungszone, weiden Algen auch von der Aquarienscheibe ab.
[MAYLAND 1979]: Giftzangenseeigel (Toxopneustidae: Tripneustes, Lytechinus, Sphaerechinus) tragen zusätzlich zu den Greifzangen noch welche, die mit einer Giftdrüse in Verbindung stehen. Diese werden zum Beutemachen benutzt. Ein "Biß" damit soll recht schmerzhaft sein und in der Wirkung dem eines größeren Insekts nahekommen. Sie tarnen sich mit Caulerpa-Blättern oder Muschelschalen und Steinen. Nahrung Algenbewuchs, gelegentlich Tablettenfutter als Zusatzkost. Tripneustes können während der Eingewöhnung plötzlich ohne ersichtlichen Grund eingehen, ebenso ältere Exemplare bei geringsten Störungen. Lytechinus hält sich an einem Stammplatz auf und ist ausgesprochen ortstreu.
[MAYLAND 1979]: Griffel- und Kletterseeigel (Echinometridae): Griffelseeigel (Heterocentrotus mammillatus) halten nur in Becken mit reichlichem Algenbewuchs eine Zeitlang aus. Nimmt auch Futtertabletten als Zusatznahrung. Kletterseeigel (Echinometra): Riffbewohner, die beim Algenfressen regelrechte Fraßspuren hinterlassen.
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Ende Stachelhäuter, weiter mit den Schwämmen