vermes.htm
Zu dieser Abteilung des Tierreichs gehören besonders viele Parasiten, bei denen eine Fütterung im eigentlichen Sinne nicht möglich ist. Vielmehr müssen diese speziell angepaßten Arten in ihren Wirten gehalten werden oder können nur unter besonderen Bedingungen betreffend Wärme, Dunkelheit, Sauerstoffgehalt und so weiter in gewissen Nährlösungen zeitweise gehalten werden. Diese Technik ist ausschließlich Sache des Spezialisten. Wir behandeln daher im folgenden speziell die freilebenden Formen.
Haltung als Futtertier und Züchtung in guter Gartenerde mit modrigem Laub. Im Freien Anlockung aus der Umgebung durch regelmäßige, aber nicht zu starke Bebrausung der Erde. Einmal wöchentlich auch Bebrausung mit stark verdünnter Kalkmilch auf aufgelegtem Laub. Mäßige Besonnung des betreffenden Geländeabschnitts. Kultivierung in der kalten Jahreszeit in großen, nicht zu tiefen Holzkisten. Feste Aquarienbecken sind ungünstig, da ungenügende Durchlüftung der tieferen Erdschichten. Besser Boden mit Drahtfenstern, Auflockerung der Erde mit bis zum Boden reichenden Tonröhren, Belag mit Blumentopfscherben. Frostfreier Raum. Zur Entnahme zu oberst feucht gehaltenes Sacktuch, das mit etwas geschabten Möhren belegt wird. Als Laubfutter in absteigender Reihenfolge der Bevorzugung: Weide, Walnuß, Pappel, Eiche, Linde, Buche, Kirsche, Ahorn, Kastanie (443). Auch etwas Kreidestaub auf Laub und Erde stäuben, etwas angefeuchtete Haferflocken und geschabte Rüben. Erde auch schichtweise mit Stampfkartoffeln und geschabten Rüben einlegen, zur Abwechslung auch etwas Fallobst auflegen. Löschpapierabfälle mit Kaffeesud gegen Schimmelbildung (444). Vorsicht vor Erde mit Kunstdünger! (739).
Unter den verschiedenen Regenwurmarten, die früher ganz zu Unrecht als Futtertiere einheitlich behandelt wurden, bestehen hinsichtlich Futterwert und Bekömmlichkeit erhebliche Unterschiede. Besonders wertvoll ist der Kleine Rotregenwurm (Lumbricus rubellus). Er gedeiht besonders gut in Tontrögen und flachen Kisten und liebt etwas höhere Temperatur. Torf oder Gerberlohe kann der Erde beigegeben werden, dazu Beimengungen wie oben angeführt, nur in etwas geringerer Menge (444). Eisenia scheint weniger durch bestimmte Drüsenabsonderungen als durch den übelriechenden Darminhalt für viele Tiere abstoßend zu wirken. Durch Haltung auf mit Milch etwas angefeuchteten Haferflocken auf guter Gartenerde kann auch diese Art etwas entgiftet oder desodorisiert werden (575). Für sehr empfindliche Fresser wird das jeweilige Quantum Regenwürmer für 2 - 3 Tage auf feuchtem Fließpapier gehalten und vor Verfütterung nochmals abgespült. Zur Reinkultur werden Exemplare je einer Art in Zuchtbehältern vereinigt und erst nach Ablauf einer Saison beginnt die Entnahme. Man gießt zweckmäßig in einer Ecke des Behälters stärker und läßt die entgegengesetzte Ecke viel trockener, so daß die Insassen den ihnen zusagenden Feuchtigkeitsgrad aussuchen können.
Jahreszeitlich etwas verschiedene Beschaffenheit der Regenwürmer (926). Man verfüttert lieber zu kleine als zu große Würmer (1002).
Verdünnter Essig mit einigen Krümchen Hefe, eventuell auch etwas Wittepepton oder Lezithin hinzu. Einige Prisen staubförmig zerriebener Hartbrotkrümel. Der Nährwert wird durch Zusatz von etwas Traubenzucker und Polyvitamin gesteigert. Zweckmäßig sind bei dieser Feuchtzucht je nach Bedarf einige bis zahlreiche Zuchtzylinder mit Trichter und Quetschhahn am unteren Ende. Die gewünschte Menge an Würmern wird auf ein Planktonnetz abgefüllt, die Flüssigkeit oben wieder eingegossen. Gute Zimmertemperatur. Gelegentlich wird der erste Bodensatz weggenommen (466). Auch Trockenkultur auf Haferflocken mit Milch ohne Säuerung (467), auch zusammen mit Rhabditisarten (468). Alsdann Entnahme mit feuchten Läppchen. Würmer der Essigkultur werden in Spitzglas oder eventuell nach Zentrifugierung mit klarem Wasser ausgewaschen.
Aus Zweckmäßigkeitsgründen werden einige als Futtertiere ähnlich wichtige Würmer (Panegrellus und andere) an dieser Stelle mit behandelt.- Grundlage ist eine Erdkultur mit Kartoffelschalen, Käsekrusten, gestoßenen Knochen, kleinen Kadavern. Die Erde soll feucht, aber nicht naß sein. Man kann die Würmer zur Entnahme in eine feuchter gehaltene Ecke der Kiste locken (750). Alte Kleie- und Futterabfälle sind verwendbar, geschabte Kartoffeln oder Gelbrüben auf Brettchen können das Absammeln erleichtern. Bedecken der Kultur mit alten Lappen oder Papier.
Die Grindalwürmchen (Enchytraea albida und buchholzi 560) sind mit 18 - 24º etwas wärmer zu halten und sind noch wasserbedürftiger. Walderde mit Torfmull in Blechbüchsen. Alle 3 - 4 Tage wird ein Futterschleim 1 - 2 Zentimeter tief unter die Erde gestrichen: Milchhaferflocken, auch Enchyträenmehl, das Kohlehydrate und Eiweiß enthält und dem Vigantol zugesetzt werden kann (585).
Panegrellus: In Tonschale mit feuchtem Torf und dünnem Haferflockenbrei mit Hefeflocken. Die Würmer können von einer aufgelegten Scheibe abgestrichen werden. (577).
G.Gantschnigg@raptor.ruhr.de : Enchytraeenzucht
Genau wie Grindalwürmer gehören die verwandten Enchytraeen (Enchytraeuis albidus) für viele Aquarianer zum Standardprogramm der Fütterung. Besonders die Züchter kommen um diese "Riesengrindal" fast gar nicht herum. Auch Halter und Züchter von Amphibien und Reptilien schätzen die Enchytraeen als einfaches und problemloses Lebendfutter. Zudem können die Würmchen als Übermittler von Heilmitteln, Vitaminen, Spurenelementen und Farbstoffen dienen, wenn man sie kurz vorher damit gefüttert hat. Kurzum, Enchytraeen sind mehr als nur einfach Lebendfutter.
Das Anlegen einer Enchytraeenkiste
Optimal ist eine Holzkiste aus verleimten und vernagelten 1,5 - 2 cm starken Tischlerplatten (ggf. im Baumarkt zuschneiden lassen). Das Füllvolumen sollte nicht unter 2 l liegen. Züchter sollten sich 1 - 3 Kisten mit 10 l Volumen basteln oder besorgen. Auch BW - Munitionskisten eignen sich hervorragend. Die Kiste muß auf Füßchen stehen. Als Deckel eignet sich eine Styroporplatte.
Die Füllung sollte aus einer Mischung aus 2 Teilen Blumenerde und 1 Teil Sand bestehen. Die Mischung bis 2 cm unter die Abdeckung einfüllen und gut anfeuchten. 1 - 2 Tage sacken und evtl. abtropfen lassen und dann mit Enchytraeen animpfen. Dazu eine Starterkultur kaufen, oder eine unsaubere Leberwurstpelle in 1 Handvoll Sand 1 - 2 Tage 10 - 15 cm tief in einen Komposthaufen legen. Ersatzweise kann statt der Pelle auch 1/4 Scheibe Toastbrot verwendet werden. Einige Enchytraeen sammeln sich an der Pelle. Sie reichen zum Starten aus.
Eine entsprechende 2 Liter fassende Kiste ist mit vorgeschnittenen Holz in 30 Minuten fertiggestellt und kostet Sie so etwa 7 - 10 DM.
Rezept für Enchytraeen - Power-Futterbrei
Zutaten:
500 g Möhren
250 ml vipan (Sera)
250 g Baby Milchbrei - Flocken oder 1/2 Toastbrot
3 - 4 Schraubkappen (6 - 8 ml) fishtamin (schütteln !)
200 ml Bio - Joghurt oder Magerquark
3 - 5 Tassen warmes Wasser
Die Möhren in einer Küchenmaschiene zu einem Brei zerkleinern. Währenddessen muß mit lauwarmen Wasser nach Bedarf verflüssigt werden. In das Wasser gibt man 3 - 5 ml fishtamin, eine spezielle Vitaminlösung für Fische, die von den Enchytraeen aufgenommen wird und bei deren Verfütterung an die Fische weitergegeben wird. Die Vitamine schützen außerdem das Carotin vor der Zerstörung durch Licht und Sauerstoff.
Dann das vipan zugeben (Versorgung mit Mineralien, Spurenelementen und Fettsäuren), und mindestens 1 Minute mixen. Dabei nach Bedarf verflüssigen. Den Joghurt und die Babybrei - Flocken in die laufende Maschiene geben und mit lauwarmen Wasser wieder zu einem Brei verflüssigen. Abkühlen lassen und in flachen Behältern portioniert (ca. 1 cm hoch) einfrieren. Zum Verfüttern leicht aufgetaut auf die Kultur legen.
Je regelmäßiger und häufiger man füttert, desto größer die Vermehrungsrate. Wenn Futter verschimmelt (was bei genauer Einhaltung des Rezeptes recht lange dauert), etwas weniger füttern. Eine Fütterungspause von einigen Tagen hat keine ernsthaften Auswirkungen.
Sollten die Enchytraeen an Seewasserfische verfüttert werden, so ersetzt man bei den Zutaten vipan durch sera marin und gibt zum fertigen Brei noch 1 Schraubkappe (5 - 7,5 ml) marinvit (Spurenelementelösung für Niedere Tiere) hinzu.
Zur Intensivierung der Farben der Fische verwendet man statt Flockenfutter ein Diskusgranulat (100 ml) oder ein Farbfutter. Dazu kann noch 1 gehäufter Teelöffel Paprika (edelüeß !) gegeben werden. Zur Herstellung eines farbstoffreien Futters wird das vipan durch 200 ml Diskusflocken ohne Farbzusätze ersetzt.
Achtung!
Trotz dem, bei genauer Einhaltung der Zutaten, hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen, sei darauf hingewiesen, daß Enchytraeen nicht als Alleinfutter gegeben werden dürfen (je nach Fischart Verdauungs- und/oder Verfettungsprobleme), sondern höchstens 2 - 3 mal wöchentlich. Füttern Sie ansonsten ein, von den Inhaltsstoffen her ausgewogenes, hochwertiges Trockenfutter, da sonst Mangelerscheinungen auftreten können.
Probleme mit der Kultur
Wenn die Erde in den Ecken oder in tieferen Schichten trocken werden sollte, ist regelmäßiges Befeuchten notwendig.
Eine zu nasse oder verschlammente Kultur ist meist zu häufig gefüttert worden. Wenn der Feuchtigkeitsgrad der Erde nicht stimmt, geht auch die Vermehrungsrate zurück.
Milbenbefall in geringem Ausmaß sollte nicht bekämpft werden. Bei zu starker Milbenvermehrung Enchytraeen füttern und dann die Kultur inclusive Futter lückenlos mit 1 - 2 cm absolut trockenem Sand bedecken und 1 Woche stehen lassen. Dann den Sand untermischen.
Verschlammte Kulturen können 1 - 2 mal durch Wenden des kompletten Inhalts aufgefrischt werden.
Lebens- und vermehrungsfähig ist die Enchytraeenkultur nur in einem Temperaturbereich von 10 bis ca. 22 Grad C. Die Optimaltemperatur beträgt 15 -18 Grad C.
Eine so betriebene Enchytraeenkultur ist eine Dauerkultur, die mindestens 1 Jahr regelmäßig Lebendfutter liefert, bevor sie neu befüllt werden muß.
Weitere Tips:
Entnahme
Eine Glasscheibe auf die Kultur legen, die Tiere sammeln sich dort Die Kultur trocknen lassen, sie bilden dann kleine Ballen, die sich beim Durchkrümeln des Substrates (ich habe Blumenerde benutzt) leicht auflesen lassen bei Schaumstoffsubstrat die Schaumstoffscheiben über einem Kaffeefilter ausspülen
Vielfach wird empfohlen, zumindest über der Futterstelle auf die Erde eine Glasscheibe zu legen. Sie beeinträchtigt jedoch die Luftzufuhr und kann also eher nachteilig sein. Im Zweifelsfall sollte jeder selbst probieren, welche Methode für ihn die bessere ist. Vorschlag: ... mit einem Stück großmaschigen Gewebes, zum Beispiel Sackleinen, abgedeckt und mit einer feinen Blumenspritze angefeuchtet.
Auch die Fütterung ist etwas unterschiedlich.
E. buchholzi: trockene Haferflocken
E. albidus: Haferflocken mit Wasser oder Milch, vielleicht noch eine Spur
Zucker, etwas Margarine. Auch noch Gemüse wird angegeben.
Lebende Regenwürmer, auch tote Kleinwürmer. Häufige Nahrungsaufnahme, aber auch monatelanges Fasten möglich. Auch Mauerasseln, Milben, Springschwänze und kleine Fadenwürmer (447) sowie Stücke von Süßwasserschnecken. Manche Arten auch Pilzfresser.
Eine eigentliche Fütterung ist hier nicht möglich, da nur das natürliche Biotop die erforderlichen Bakterien Bär- und Rädertierchen und so weiter zu bieten vermag.
Tripyla und andere mit Schlundzähnen ausgestattete Arten sind Räuber,
Stachelträger wie Dorylaemus saugen an Wurzelgeweben.
Rhabditisarten können zeitweise zu Studienzwecken in entsprechenden Nährlösungen gehalten werden:
Rhabditis pellio mit Regenwurmlymphe auf Eiweiß, vorübergehend auch auf feuchter Erde.
Die Erreger der Pflanzenmüdigkeiten (Heterodera, Tylenchus) an entsprechenden Pflanzenkulturen und in der feuchten Erde der Umgebung.
Detritus des Schlamms und Fäkalstoffe. Anreicherung mit einer kleinen Menge Mahlfleisches oder toter Wasserflöhe möglich. Vor Verwendung unbedingt fasten lassen oder mit sauberem Wasser durchspülen. Kurzfristige Fütterung alsdann noch mit frischen, verquirlten Fleischfasern oder staubfein geschrotetem Insektenfutter. Trennung von den Abfallstoffen mittels Drahtnetzes, durch das die Würmer abwärtskriechen. oder Ausschütten in flache Schalen und Entnahme mit der Pinzette.
G.Gantschnigg@raptor.ruhr.de : Tubifex halte ich in einem kleinen viereckigen Behälter (10 x 10 x 5 cm) mit Einsatzsieb aus dem Zoogeschäft. Das gibt es extra für die Aufbewahrung dieser Tiere. Es wird nur soviel Wasser eingefüllt, daß das Gazesieb gerade berührt wird. Die Würmer liegen oben drauf. Ein täglicher Wasserwechsel und das Auswaschen der Würmer muß sein (auch wegen des Geruches). Mit dieser Methode ist eine Haltung über eine Woche kein Problem.
Eine alte Methode die Frey empfiehlt:
Die Aufbewahrung am besten im Glas unter der tropfenden Wasserleitung, so daß das überlaufende Wasser wieder abfließen kann. Die Würmer ballen sich zu einem Klumpen zusammen.
Morgens spüle man das Glas kräftig durch. Man gießt das Wasser ab, läßt wieder vollaufen, rührt kräftig um, läßt den Inhalt absetzen und gießt vorsichtig wieder ab. Das wird so lange wiederholt, bis das Wasser klar bleibt. Man kann Tubifex auch in einer flachen Schale ohne Wasser kühl aufbewahren. Auch dann müßen die Würmer regelmäßig durchgespült werden. Zu diesen Zweck gibt man sie in ein feinmaschiges Netz.
Für eine längere Haltung der Tubifex, und auch für einen höheren Nährwert hat es sich bewährt, diese in flachen großen Schalen mit etwas verrottendem Holz aus dem Wald aufzubewahren. Auch hier kann auf den Wasserhahn verzichtet werden, wenn in den ersten Tagen das Wasser gelegentlich gewechselt wird. Die Würmer fressen das Holz und sind bald rund und fett. Der einzige Nachteil: zum Verfüttern muss man jetzt gelegentlich länger absammeln.
ACHTUNG !
Tubifex leben oft in stark verunreinigten Gewässern. Sie sollten deshalb immer gut durchgespült und möglichst in fließenden Wasser aufbewahrt werden.
Wegen dieser Ausnutzung einer Nische in der Natur sind sie aber keine Indikatoren für schlechtes Wasser. Die Lebensräume im guten Wasser (wo sie auch vorkommen) sind meistens schon von anderen Tieren besetzt. Deswegen die Häufigkeit des Vorkommens in schlechten Wasser.
Wieso die Wasserwechsel?
Diese Anteile der schlechten Umwelt reichern sich im Körper, vor allem im Darm, an. Sie werden dann im sauberen Wasser wieder ausgeschieden. Das Wasser stinkt nach kurzer Zeit fürchterlich. Mit einem täglichen Wasserwechsel kann man das ausschalten.
In der Natur überleben sie unter Wasser, im Glas nicht.
Durch diese starken Ausscheidungen, werden im stehenden Wasser des Glases die Sauerstoffvorräte innerhalb kürzester Zeit verbraucht. Die Tiere ersticken. In fließendem, wenn auch schlechten, Wasser wird für eine regelmäßige Sauerstoffversorgung gesorgt. Deswegen auch die Tips die Tubifex nur leicht benetzt an der Oberfläche des Wassers aufzubewahren.
Innerhalb von Stunde(n) bildet sich genau in der Mitte des Batzens wieder ein Dreckhaufen, der ausgewaschen werden muss.
Bei zu starker Fütterung im Becken oder wenn keine Bodenfische drin sind, können sie wochen- und monatelang im Aquarienkies überleben. Bei der, ich sage jetzt mal, hochwertigen Qualität des Aquarienwassers müßten sie ja als Indikatoren für schlechtes Wasser sehr schnell eingehen. Aber hier ist wieder die Sauerstoffversorgung gesichert und die Ausscheidungen werden stark verdünnt und abgebaut.
Das wäre dann auch eine, zwar uneffektive, Haltungsmethode. Ein 60 cm Becken mit Bodenkies und Fütterung. Wird aber wahrscheinlich das 10 oder mehrfache kosten, bei welcher Ausbeute ???
Parallelhaltung mit Wasserflöhen
Besonders gut floriert diese, wenn Du in das Becken mit den Wasserflöhen das Glas mit den Tubifex stellst, dann kannst Du auch auf den tropfenden Wasserhahn verzichten. Die Wasserflöhe halten die Tubifex am leben und die Tubifex füttern die Wasserflöhe.
[MAYLAND 79]: ST Annelida (Glieder- und Ringelwürmer): KL
Borstenwürmer, Nereis diversicolor (Wattwurm) und Chloeia flava (Feuerwurm)
werden häufig mit Steinen füe die Aquarienausstattung eingeschleppt.
Brauchen nicht extra gefüttert werden und sind als Restevertilger
wichtig. Beim Versuch, sie anzufassen, stellen sie ihre Borsten hoch, die
leicht abbrechen und in der Haut steckenbleiben, wo sie ein unangenehmes
Brennen verursachen.
O Sedentaria, Röhrenwürmer: keine Art sollte in ein frisch
eingerichtetes Becken gesetzt werden, sondern immer schon eine ausreichende
Mikrofauna vorfinden. Da die Würmer von Plankton leben, muß
man sie gelegentlich mit Feinstfutter versorgen, in großen alteingerichteten
Becken (ab 500 l aufwärts!) mit Planktonstämmen braucht man sich
keine großen Sorgen machen. Möglichst abwechslungsreiche Beikost,
Muschelmilch ist für Röhrenwürmer ungeeignet, da sie die
Tentakelkronen verklebt. Besser frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien,
mit Aquarienwasser aufgelöste Backhefe, aufgelöstes Jungfischfutter
und das Tubenfutter "Liquifri" [dürfte mittlerweile nicht
mehr im Handel sein]. Gezielte Fütterung mit der Pipette nur bei abgestellter
Pumpe möglich, man muß das Futter langsam von der Wasseroberfläche
aus auf die Tiere herabsinken lassen, bei geringster Störung ziehen
sie sich nämlich zurück.
Räuberisch lebende Schnecken, Seesterne und Einsiedlerkrebse als Mitbewohner
nicht geeignet.
Wassertemperatur und Salzgehalt müssen der Heimat angepaßt sein,
was besonders bei selbstgesammelten Mittelmeer-Arten Probleme machen kann
(z.B. Sabella pavonina aus subtropischen - Mittelmeer - und tropischen
Gewässern). Problemloser sind meist tropische Arten wie Pfauenfederwurm
(Sabellastarte indica): die Röhre des Wurmes wird einfach in ein
Loch gesteckt, aber nicht in einen Spalt zwischen zwei Steinen, wo das
Tier gequetscht werden kann. Bei Unwohlsein wirft der Röhrenwurm seine
Tentakelkrone ab, und der Pfleger sollte schnellstens den Grund dafür
suchen. Spirographis spallanzanii wird bis zu 40 cm lang, wobei
die Röhre schnell umknicken kann, was auf jeden Fall vermieden werden
muß. Verläßt ein Röhrenwurm seine Röhre, bekommt
man ihn nicht wieder hinein und er ist ein Todeskandidat. Weitere Arten
mit "weichen" Röhren: Eudistylia-Arten und Schraubensabellen
(Spirobranchus giganteus)
Kalkröhrenwürmer werden selten unverletzt gefangen, da ihre
Röhren fester am Untergrund haften, Artbeispiele: Serpula vermicularis
und Großer Kalkröhrenwurm, Protula intestinum.
Räuber, die (möglichst marine) Kleinwürmer und Schnecken bekommen, und für die im Binnenland Süßwassertiere nur ein Notbehelf sind.
Gattungen wie Nerine, Nereis, Diopatra und andere sind überwiegend Pflanzenfresser. Gehackte Algen oder geschnittener Meersalat, als Ersatz auch in Seewasser eingeweichte Kohl und Salatstrünke oder Wasserpest.
Die strudelnden Sabellaarten, Terebella, Amphitrite, Protula brauchen marine Mikroorganismen und Detritus. Dauernde Haltung im Binnenaquarium ist des lebenden Mikroplanktons halber ohne Zufuhr immer neuen, natürlichen Seewassers unmöglich. Vorübergehend dienen kleinste Daphnien, getrocknete, zermahlene Insekten, Süßwasserschnecken, Heringsmilch gequirlt, verriebenes Eigelb als Ersatz.
[Mayland 79] Röhrenwürmer (u.a. G Sabella), Ordnung Sedentaria: Röhrenwürmer soll man nicht in neu eingerichtete Aquarien bringen, sondern warten, bis sich in den Becken eine ausreichende Mikrofauna gebildet hat. In freier Natur Planktonfiltrierer, Fütterung mit Feinstnahrung. In großen alteingerichteten Becken (ab 500 l aufwärts) ohne Chemikalieneinsatz reicht evtl. die vorhandene Mikrofauna zusätzlich zu gelegentlichen Gaben durch den Pfleger aus. Muschelmilch ist für Röhrenwürmer ungeeignet, da sie schnell die Tentakeln verklebt. Frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien sind ein guter Planktonersatz, daneben mit Aquarienwasser aufgelöste Backhefe, aufgelöstes Jungfischfutter und das Tubenfutter "Liquifri". Gezielte Fütterung der Individuen mit der Pipette, muß allerdings ohne starke Strömung erfolgen, da die Würmer sonst die Tentakelkrone einziehen.
Mit derartigen Ersatzstoffen und Detritus des Strandschlicks kann auch die Strandwürmer (Arenicola) für Beobachtungszwecke gehalten werden (445), ebenso die Seemaus (Hermione) (226).
Schnurwürmer (Nemertini): Räuber, die je nach Größe kleine Krebstierchen und Würmer wie Nais, Tubifex, Limnodrilus bekommen, - größere Arten Schnecken, Würmer, Krabben, Garnelen, Fische entsprechender Größe. Regenwürmer für marine Arten nur behelfsmäßiger Notersatz.
Arten des Süßwassers wie Dendrocoelum und Planaria fressen entsprechend kleine Krebstiere, Insektenlarven, Würmer, Rädertierchen, Convoluta auch Algen und Geißeltierchen. Haltung daher in natürlichem Wasser mit seinem Biotop.
Bdelloura: Fisch- und Pferdefleisch (448).
Kleine freilebende Süßwasserarten wie Nais und Verwandte sind Verzehrer kleinster Krebstiere und ihrer Stadien und benötigen Infusorien.
Aelosoma und andere Pflanzenfresser benötigen Detritus und pflanzliche Teilchen. Zur Anreicherung kann man zu dem Wasser im Aquarium feingemahlenen Salat und Wasserpest geben.
Medizinischer Blutegel (Hirudo medicinalis): Jungtiere können Gelegenheit zu einmaligem Saugen an Fröschen bekommen, bei erwachsenen Tieren genügt einmaliges Saugen an Warmblütlern für lange Zeit. Jahrelanges Fasten möglich. Anlockung an Warmblütlern oder mit Blut im Wasser. Rationelle Zucht im großen verwendet zweckmäßig blutgefüllte Flanellsäcke, die in Zuchtteiche eingehängt oder an schwimmenden Holzkisten befestigt werden. Auch hier können die Egel bequem eingesammelt werden.
Pferdeegel und Verwandte (Aulastomum, Haemopis): Würmer, besonders Regenwürmer, kleinere Exemplare auch Insektenlarven.
Nephelis saugt auch kleine Krebstiere an. Auch Schnecken, Kaulquappen, kleinere Frösche.
Schnecken- und Knorpelegel (Glossosiphonia, Clepsine): Wasserwürmer und -insekten.
Helobdella und Verwandte: Auch Libellenlarven und kleine Krebstiere.
Rochen- und Fischegel (Pontobdella, Piscicola): An den entsprechenden Fischen zu halten, von deren Schleim und Blut sie sich ernähren. Vorübergehende Haltung an entsprechendem Substrat möglich.
Erdrotatorien: Humus, verwesende Moosteilchen, Flechten und Bodenbakterien.
Wasserbewohner wie Synchaeta, Asplanchna und andere fressen Algen, Infusorien, Geißeltierchen. Planktonarten leben von entsprechend kleinen, schwebenden Algen und Geißeltierchen, sind also ebenfalls in entsprechendem Wasser zu halten.
Priapulidae: Pflanzenfresser, die Algen, Seegras, Tang, ersatzweise gehackten Salat bekommen.
Sternwürmer (Bonellia): Räuber, die Schnecken, kleinste Fische und andere Planktontiere fressen, ebenso leben die Chaetognatha.
Moostierchen (Bryozoa), Armfüßler (Brachiopoda) und Enteropneusta: Räuber, die kleinste Wurm- und Krebstiere und ihre Stadien annehmen, daher Haltung im natürlichen Biotop erforderlich.
Haartiere (Gastrotricha Kinorhyncha): Tierische Mikroorganismen, Algen und Detritus des natürlichen Biotops.
vermes.htm
Ende "Würmer", weiter mit den Schnecken