"Rekorde" der Vögel
und weitere interessante Einzelheiten
[Daten aus Perrins 1990]
Die Dicksten, Längsten und Breitesten...
der allergrößte und schwerste rezente Vogel:
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Strauß, Stuthio camelus: bis 156,5 kg schwer und Männchen bis
2,74 m hoch. Fliegen geht natürlich nicht mehr.
die fettesten lufttauglichen Flugbomber:
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Großtrappe Otis tarda (Männchen bis 18 kg schwer)
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Riesentrappe Ardeotis kori
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Trompeterschwan Cygnus buccinator (Männchen bis 16 kg schwer)
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Singschwan Cygnus cygnus
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Höckerschwan Cygnus olor
der schwerste Greifvogel:
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Andenkondor Vultur gryphus (bis 14 kg)
schwerster und größter Seevogel:
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Kaiserpinguin Aptenodytes forsteri (bis 40 kg und 1,20 m auf Waage und
Meßlatte)
größte rezente Flügelspannweite:
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Wanderalbatros Diomedea exsulans (bis 3,63 m)
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Andenkondor Vultur gryphus (bis 3,20 m)
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Marabu Leptoptilos crumeniferus
Die Kleinsten...
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die Bienenelfe Calypte helenae (Kolibri) ist der kleinste lebende Vogel
(Gewicht 1,6 g, Länge 5,7 cm)
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der kleinste Greifvogel ist das Weißscheitelfälkchen Microhierax
latifrons; bringt gerade mal 35 g auf die Waage bei einer Länge von
15 cm.
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der kleinste Nichtflieger (DER kann sich wirklich nicht mit Übergewicht
'rausreden!) ist die Atlantisralle Atlantisia rogersi (34,7 g, 12,5 cm
Länge)
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auf See hält die Zwergsturmschwalbe Halocyptena microsoma den Winzig-Rekord
(28 g, 14 cm lang)
Flitzkisten und Zeitlupen-Künstler
der schnellste Vogel: ei, DIE Antwort hättest du auch gewußt!
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der Wanderfalke Falco peregrinus. Schafft immerhin im Sturzflug 180 km/h.
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auf Langstrecken schafft die Eiderente Somateria mollissima die beste Leistung:
sie hält ein Tempo von 76 km/h durch.
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die Kanadaschnepfe Scolopax minor läßt sich sogar beim Langstreckenflug
fast von Spaziergängern einholen: mit 8 km/h kommt sie nicht weit...
(Wandertempo Mensch: ca. 6 km/h)
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der rasanteste Flügelschlag: Familie Kolibri stellt hier unbestritten
den / die Sieger mit der Sonnenstrahlelfe Heliactin cornuta. Normalflattertempo
90 Schläge/Sekunde. Einige andere Kolibris schaffen eventuell im Balzflug
sogar bis 200 Schläge/Sekunde
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der Strauß Struthio camelus hat auch in dieser Sparte mitzureden
bzw. -rennen: zu Fuß ist dieses Wundertier mindestens 72 km/h schnell,
auf Kurzstrecken kann der Tacho auch mal 96,5 km/h anzeigen
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Der Wegekuckuck Geococcyx californianus KANN zwar fliegen, überholt
aber trotzdem die fliegende Kanadaschnepfe zu Fuß um den Faktor 5:
42 km/h.
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Schnellster Schwimmer: der Eselspinguin Pygoscelis papua. Auf Kurzstrecken
bis zu 27,4 km/h.
Vogelhoch- und -Weitwurf.
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da wo es schon fast keine Luft mehr gibt, fliegt immerhin noch der Sperbergeier
Gyps rueppelli herum: in 11.274 m.
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die Küstenseeschwalbe Sterna paradisaea steht auf lange Umzüge:
sie fliegt 36.000 km von Arktis zu Antarktis. Hauptsache, das Bier bleibt
kalt...
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der längste Aufenthalt in der Luft: falsch, NICHT Albatros! Ruß-Seeschwalbe
Sterna fuscata! Sie verbringt 3 Jahre, vielleicht sogar 8-10 Jahre ständig
in der Luft.
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Auch die Landvögel können einen Dauerflieger bieten: der Mauersegler
Apus apus bleibt ebenfalls bis zum Brutbeginn nach 3 Jahren auf den Flügeln.
U-Boote
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der Kaiserpinguin Aptenodytes forsteri ist nicht nur maximal lang unter
Wasser, sondern hat auch maximal viel Wasser über sich: er dümpelt
bis zu 265 m unter Null herum, und das bis zu 18 Minuten.
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Der "Tief-Flug-Rekord" wird vom Eistaucher Gavia immer gehalten: für
ein lufttaugliches Tier steckt er manchmal 81 m zu tief im Wasser...
Körpermaße oder -masse?
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die relativ längsten Beine hat der Stelzenläufer Himantopus himantopus:
60 % der Körperlänge. Da wird sogar Claudia Schiffer neidisch.
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die kürzesten Körperfortsätze in Richtung Boden besitzen
die Segler Fam. Apodidae. Ihr Tarsus ist 10.12 mm lang.
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Der längste Schnabel hängt am Brillenpelikan Pelecanus conspicillatus
dran: 34-47 cm.
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der unschlagbare "Zwerg Nase" ist allerdings der Schwertschnabel Ensifera
ensifera: dessen Schnabel weist stolze 10,5 cm Länge auf - allerdings
ist der Körper des Kolibris kürzer.
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die kürzesten Schnäbel haben die Nachtschwalben Fam. Caprimulgidae
(8-10mm) und Segler (10-11,5mm). Die machen die wenig imponierende Menge
an verhornten Gesichtsteilen allerdings durch ausgesprochene Großmäuligkeit
wieder wett - sie können ihren winzigen Schnabel bis weit hinter die
Ohren aufreißen!
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kein Unfall, sondern Artmerkmal: der Schiefschnabel Anarhynchus frontalis
besitzt den einzigen wirklich seitwärts gebogenen Schnabel.
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Schwänze: den längsten und breitesten hat der Perlfasan Rheinardia
ocellata. Seiner ist 1,73 m lang und 13 cm breit.
Das dickste und dünnste Kopfkissen...
die meisten jemals gezählten Federn hat der Zwergschwan (25.216),
die wenigsten der Rubinkehlkolibri (960).
Dicke Augen
Die größten Augen, die überhaupt ein Landwirbeltier hat,
finden sich im Straußenkopf. Sie haben einen Puillendurchmesser von
5 cm.
Brutkisten, Hütten, Nester, Häuser, Paläste
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das größte Baumnest bastelt sich ein Adler: der Weißkopf-Seeadler
Haliaeetus leucocephalus klopft Gestrüpp und Ästchen bis zu 2,9
m Breite und 6 m Höhe zu einem Ding zusammen, das sich WIRKLICH "Horst"
nennen darf! Und das alles ohne Sekundenkleber.
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Das Großfußhuhn Megapodius freycinet säuft derweil nicht
etwa den ähnlichlautenden Sekt, sondern schaufelt einen Komposthaufen
von max. 5 m Höhe und 11 m Breite zusammen. Der Vogel hat keine Lust
auf seinen Eiern zu sitzen, lieber läßt er sie durch die in
so einem Haufen entstehende Wärme ausbrüten - und ist damit beschäftigt,
ständig den "Thermostat" nachzuregeln, indem er Tonne um Tonne an
Material von der einen auf die andere Stelle schaufelt...
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Vogelgroßstädte bauen die Siedelweber Philetairus socius: sie
hängen Buden mit bis zu 300 Einzelapartments in die Bäume, die
nicht selten darob zusammenbrechen.
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den feudalsten überdachten Brütpalast baut der Hammerkopf Scopus
umbretta: bis zu 2 m breit und tief.
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"Zwerge" und "Berge" reimt sich: ein Vogel namens Weißkehlcachalote
Pseudoseisura gutturalis kommt bei 21 cm Länge erst mit einem Nest
von bis zu 1,5 m Durchmesser klar.
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wo wir gerade bei Bergbau sind: die längste Niströhre (bis zu
8 m lang) hat der Nashornalk Cercorhinca monocerata sich gebuddelt.
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Parkplatznot: die kleinsten Nester haben (Kolibris!) die Zwergelfe Mellisuga
minima (1/2 Größe Walnuß-Schale) und die Bienenelfe Calypte
helenae (Größe Fingerhut).
... und die Brut?
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das gigantischste rezente Ei legt der Strauß Struthio camelus. Es
kann bis zu 17,8 cm Länge / 14 cm Breite und 1,78 kg Gewicht erreichen.
Gibt 'n RIIESEN-Spiegelei.
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Die Bienenelfe Calypte helenae hat - ei, welch Wunder - sie hat ja auch
das kleinste Nest! - das miniaturisierteste Vogelei, das die rezente Welt
kennt: 6,35 mm lang und 0,25 g schwer.
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Vogelweibchen, die eine echt "schwere Geburt" haben: Zwergkiwi Apteryx
owenii, Sandregenpfeifer Charadrius hiaticula und die Sturmschwalben Fam.
Hydrobatidae drücken jeweils ein Ei von ~ 25 % des Körpergewichtes
ab!
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die unangefochtenen Knödelmaschinistinnen sind: Nestflüchter:
Rebhuhn Perdix perdix - durchschnittlich 15-19 Eier. Nesthocker: Blaumeise
Parus caeruleus - durchschnittlich 10-11 Eier.
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am längsten langweilen sich Streifenkiwi Apteryx australis und Wanderalbatros
Diomedea exulans auf ihrn kalkschalenumhüllten Gören rum: der
Kiwi sitzt 74-84 Tage, der Albatros 75-82 Tage auf dem Ei.
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Schnelle Brüter: der Buntspecht Pidoides major und viele Singvogelarten
geben ihren Eiern gerade mal 10 Tage Zeit bis zum Schlüpfen...
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am schnellsten fliegen können die Großfußhühner Fam.
Megapodiidae - kaum sind sie geschlüpft, schon sind sie in der Luft!
- der Braunbauchtragopan Tragopan caboti kann immerhin nach 24 Stunden
fliegen.
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Dagegen brauchen Königsalbatros Diomedea epomophora und Wanderalbatros
Diomedea exulans 9 - 12 Monate, um endlich auf eigener Feder zu fliegen.
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Selber brüten: nach nur 10 Wochen können viele Hühnervögel
- z.B. die Wachtel Coturnix coturnix - schon selbst die Sorgen und Nöte
erziehender Eltern haben. Der Dunkelalbatros Phoebetria fusca ist erst
mit 13 Jahren erwachsen, Königs- und Wanderalbatros mit 6 - 10 Jahren.
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Im südlichsten Süden brüten: Weißflügel-Sturmvogel
Thlassoica antarctica und Schneesturmvogel Pagodroma nivea. Die wurden
in Thiel Mountins, Antarktis, 80° 30' S, 00'W szw. auf dem Mount Provender
im Shackleton Range, Antarktis, auf ihren Eiern überrascht.
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Die Elfenbeinmöwe Pagophila eburnea hält den nördlichsten
Brutrekord: oberhalb 79°N auf Treibeis in arktischen Gewässern.
ganz viele auf einmal:
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der häufigste Vogel der Erde (und nebenher ein großer "Landwirtschaftsschädling"
ist der Blutschnabelweber Quelea quelea, dessen Brutpopulation man auf
1,5 Milliarden Tiere schätzt.
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Mit geschätzten mehreren Hundert Millionen Altvögeln ist die
Buntfuß-Sturmschwalbe Oceanites oceanicus wahrscheinlich der allerhäufigste
Seevogel, aber genaueres weiß man nicht...
Nasen, die überall bekannt sind...
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Die weiteste Verbreitung haben: Fischadler Pandion haliaetus, Wanderfalke
Falco peregrinus, Schleiereule Tyto alba und Seeregenpfeifer Charadrius
alexandrinus.
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Die Rauchschwalbe Hirundo rustica ist der am weitesten verbreitete Singvogel,
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der Haussperling Passer domesticus der Vogel, der am weitesten "durch freundliche
Mithilfe" des Menschen verbreitet wurde.
Methusalem läßt grüßen...
Die Höchstalter einiger Vögel finden sich auf einer Extraseite.
Die Bedrohtesten...
etwa 1000 Arten (mehr als 10% aller Vogelarten) sind zur Zeit von der Ausrottung
bedroht. Die Liste der akut vom Aussterben bedrohten Vogelarten führen
an:
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Madagaskar-Seeadler
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Kakapo (Eulenpapagei)
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Elfenbeinspecht
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Norfolk-Brillenvogel
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Rosentaube
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Mauritius-Turmfalke
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Schuppenkehlmoho
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Seychellendajal
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Kaiserspecht
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Lear-Ara
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Waldralle
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Kalifornischer Kondor
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Puerto-Rico-Amazone
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Seychellen-Paradiesschnäpper
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Eskimobrachvogel
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Okinawaspecht
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Nipponibis
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Schwarzer Stelzenläufer
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Atitlantaucher
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Waldrapp
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Braunbauch-Dickichtvogel
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Balistar
In Europa kommen keine akut vom Aussterben bedrohten Vogelarten mehr vor
(sind alle schon ausgestorben...). Für einige Arten existieren Nachzuchtprogramme.