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Nichtwiederkäuende Huftiere (Nonruminantia) und "Dickhäuter" ("Pachydermata")

Schweine (Suidae) und Flußpferde (Hippopotamidae)

Hausschweine (Sus domesticus):

Haltung naturgemäß sehr verschieden je nach Stallhaltung, Weidegang, als Zoo oder Masttier, Fleischtier, Zuchttier, und nach Rasse und örtlichen Gegebenheiten. Stalltrank aus aufgebrühter Kleie mit Stampfkartoffeln, zugefügter gekochter Kartoffelschalen, Kohl, Fleischresten und anderen Nahrungsabfällen. Als Grundlage für Sauentrank auch Aufwaschwasser, dazu Futtermilch besonders für Jungtiere, da wichtiger Eiweißspender. Auch hierfür gute käufliche Fischmehle. Milch zweckmäßig aber erst ganz durchsäuern lassen (145). Hebung der Freßlust mit gelegentlichem Rohrzuckerzusatz. Sojaschrot und zerkleinerter, gut eingeweichter Mais (147). Auch beim Getreide feinste Zerkleinerung für den Ansatzwert wichtig (148). Süßlupine hochwertig (149). Je nach den Verhältnissen kann auch gekochtes Fleisch aller Abfälle gegeben werden. Stallfütterung (1124, 1125). Bei 100 Kilogramm Gewicht 10 Kilogramm Kartoffeln, 2 Kilogramm Molke oder Kleie, Haferschrot, zusammen 12 Kilogramm täglich. Namentlich für säugende Weibchen und für Jungtiere auch Gerstenschrot. Mais als Mastfutter, aber höchstens zu 50% des Futters. Milo und Buchweizen nur als Zusatz, geschrotet oder gedämpft als Mastfutter. Süßlupinen Bohnen, Erbsen. Trockenhefe. Fütterung täglich zweimal, bei Jungtieren dreimal (894).


Wildschwein (Sus scrofa), Bindenschwein (Sus vittatus) und Verwandte:

Rübenschnitzel mit Kleie, Kleietrank, Brot, Fleischreste, Früchte, Gras, Heu, Wurzelwerk, jahreszeitlich eventuell Eicheln, Bucheckern, Mais, Getreide. Jungtiere auch Buttermilch hinzu. Erwachsene täglich etwa 2 Kilogramm Mais, desgleichen Kleie und gekochte Kartoffeln, zusammen 5-6 Kilogramm. Vereinfachte Fütterung mit Huftierwürfeln (Preßlinge (845), hinzu anfallende Abfälle und Kleintiere, aber dazu auch bis 7 % Ballastfutter (846).


Warzenschwein (Phacochoerus):

Etwas trocknere Kost, also mehr Kleie Flocken oder auch etwas Häcksel hinzu, Getreide, Mais, Hirse, Brotwürfel, Fallobst. Auch etwas gekochtes Fleisch oder Kleintiere.


Pinselschwein (Potamochorus), Hirscheber (Babirusa), Waldschwein (Hylochoerus):

Wildschweinfutter mit Zugabe an Obst, gekochten Kartoffeln, Bananen mit der Schale, Möhren, Zwiebeln, Grünzeug.


Pekari (Tayassu):

Wie Wildschweine, aber noch mehr Allesfresser, die auch gern Kleintiere und untergemischtes Fleisch lieben (828).


Flußpferd (Hippopotamus):

Grundlage Rüben- und Möhrenschnitzel mit Kleie. Getreideschrot, Maisschrot, Heu und Gras, als Beigabe auch Kohlblatt und anderes Grün, Brotwürfel. Zur Abwechslung auch Apfelschnitzel oder Fallobst eingcmischt. (Zusammenstellungen siehe 815).


Zwergflußpferd (Choeropsis):

Fütterung wie Flußpferde, aber Futter gern noch stärker zerkleinert und mit mehr Obst und Möhren, Zwiebeln, Grünzeug. Auch Einheits-Huftierfutter mit Weizenkleie und Getreidekörnern gestreckt (844).


Tapire (Tapiridae), Nashorne (Rhinocerotidae) und Pferde (Equidae)

Tapire (Tapirus, Rhinochoerus):

Weizenkleie, gehackte Rüben, Möhren, gestampfter Hafer, Gras, Heu, Grünzeug, Rüben- und Kohlblätter, Obst und Obstschalen. Auch Huftier-Trockenpreßlinge mit zugesetztem Getreide und Weizenkleie (844). Sehr gern auch Brotwürfel und gekochter Bruchreis (798).


Nashorne (Rhinorerotidae):

Gras und Heu, Kohl-, Mohr- und Wasserrüben gehackt, dazu Brotwürfel, geschroteter Mais, Hirse oder Hafer, Weizenkleie. Die Steppenbewohner (Ceratotherium, Diceros) bekommen das Futter etwas trockener (Kleie, etwas Häcksel, trockene Flocken untermischen) und mehr Heu, dazu auch trockene Semmel, Brotwürfel und viel Salz, Kalk, Vigantol. Auch Lehmbrötchen mit Obst untermischt und die Zusatzstoffe hineingestampft.


Hauspferde (Equus domesticus):

Arbeitsleistung und Rasse schließen feste Angaben aus. Heu und Gras, das bei Stallhaltung nicht zu feucht gegeben werden darf, zu Hafer mit Brotwürfeln, Häckselfutter, Rübenschnitzel mit Kleie. Auch Melasse, geschroteter Mais als Abwechslung, einiges Grünzeug, Möhren und Obst. Rohrzucker hebt die Futterverwertung. Vollblütige Rennpferde erhalten stärkeres Kraftfutter in geringerer Menge, schwere Arbeitspferde werden kalorienärmer in größerer Quantität gefüttert. Heu und als Füllsel etwas Stroh. Häcksel fördert das Durchkauen von Getreide. Hafer nicht zu frisch. Besonders Luzerneheu zu dem Mais, da dieser wenig eiweißhaltig. Wenig Bohnenschrot. Süßlupinen feucht zum Häcksel. Treber, Malzkeime nicht an tragende Stuten, und immer mit Häcksel untermischen. Auch Kartoffeln nicht für tragende Weibchen und Jungtiere, und nicht mit Körnern zusammen. Calciumkarbonat und Salz zu Kartoffelflocken und Bohnenschrot können 2/3 des Hafers ersetzen. Zuckerschnitzel höchstens vier Kilogramm täglich. 1-2 Kilogramm Melasse mit Stroh hinzu. Möhren, Grünfutter. Kein Jungklee vor der Blüte. Futterwechsel immer nur allmählich (894).


Hausesel (Asinus domesticus):

Wie Pferde zu füttern, doch auch gern Kartoffelschalen, Obstschalen, Häcksel, Abfallgrün wie gestochener Löwenzahn, Quecken, auch stachlige und dornige Stengel und Ranken (gerodeter Weißdorn, Disteln, Klette, Schlehe). Dazu Heu oder trockenes Gras, einige Möhren und Kleie. Stets Futterkalk, gelegentlich das gut temperierte, saubere Trinkwasser leicht ansalzen. Obstschalen aller Art.


Wildpferde: Zebras (Hippotigris und andere), Wildesel (Asinus), Halbesel (Hemionus), Wildpferd (Equus przewalskii):

Im Sommer abwechselnd Luzernegras, grüner Mais, auch gern Gerste und Wicken gemischt (150). Schnitzelfutter gelegentlich leicht ansalzen. Brotwürfel, Grünzeug, etwas Obstschalen, Futterkalk. Gern einiges Gezweig und Rindenstücke zum Abnutzen der Zähne, im Winter dazu gutes, hartes Heu.


Elefanten (Elephantidae), Seekühe (Sirenia) und Schliefer (Hyracoidea)

Indischer Elefant (Elephas) und Afrikanische Elefanten (Loxodonta):

Langhalmiges Niederungsheu und Gras, gehackte Wasserrüben (im Winter stets langfristig genug vorwärmen 1). Wo die Qualität des anhaftenden Erdreichs nicht erstklassig und Transport und Lagerung keine Garantien geben, werden die Rüben besser gut gewaschen. Einwandfreie Erde und sauberer, fetter Lehm können dann beigegeben werden. Rüben mit Kleie oder Häcksel angemacht, Möhren und Obst als Beigabe. Besonders aber viel Gezweig (Rüster, Birke, Robinie. Eiche manchmal ungern, aber Ahorn, Linde sehr beliebt). Für den Winter büschelweise getrocknetes Laub. Ganze altbackne Brote, je nach Umständen auch Mais, Kohl. Je nach Wirtschaftlichkeit auch Muchar, wilde Hirse, immer mit den vollen Kolben (151). Laub stets trocken, nicht regennaß, besonders der Afrikanische Elefant kann hiergegen ebenso wie alle Jungtiere empfindlich sein. Reichlich Lehm und Erde, gegebenenfalls Lehmbrötchen mit Kalk, Salz und Vigantol, zur Deckung des Mineralbedarfs auch ganze Briketts (152).


Seekühe (Trichechus, Halicore):

Weiche Pflanzenteile. Salat, Weißkohl, Möhren in nicht zu großen Stücken, gutes Gras, Endivien (153), Brunnenkresse, als Zusatz auch Brot in länglichen Streifen (154). Stangensellerie (155), als Ersatz für Meersalat auch Kohl und Selleriekraut (156, 157). Zur Abwechslung und bei Beschaffungsschwierigkeiten speziell im Winterhalbjahr auch Endivie, Lattich, Chicoree (80). Auch gekochte Kartoffeln, Bananen (158). Halbwüchsige Exemplare erhalten kein Brot, nur Salat und Endivie (159, 160).


Klippschliefer (Hyracoidea) (1126):

Gras, Heu, Wasser- und Mohrrüben, eingeweichter Mais, rohe und gekochte Kartoffeln, Obst. Brot, etwas Salz, sehr gern Bananen auch mit Schale (161). Besonders zur Eingewöhnung können die Waldbewohner (Dendrohyrax) mehr mit Klee und Früchten, die Felsbewohner (Hyrax) trocknet (mehr Getreidekörner, Flocken, Heu, Zwiebel, Schwarzwurzel, trockene Brötchen) gefüttert werden. Etwas Rohfleisch als Ergänzung kann Fressen der Jungen verhindern (828), manche Exemplare nehmen sehr gern auch Seidenraupen oder Käferlarven.



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